Vor Jahren hatten wir die Gelegenheit in unserem Lieblingsrestaurant in Bensheim – dem „Montana“- direkt in der Küche am Pass unser Menü zu genießen, es war ein tolles Erlebnis, leider hat das Restaurant sich nicht lange halten können. Geprägt von diesem Erlebnis waren wir, als wir von der Küchenparty im „Dollenberg“ erfahren haben direkt begeistert, kocht hier doch der 2 Sterne Koch Martin Hermann. Da wir uns bei unseren guten Freunden noch für ihre Unterstützung bedanken wollten, haben wir ihnen auch gleich 2 Gutscheine geholt. Corona hatte eine zeitnahe Einlösung des Gutscheins leider verhindert, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude, oder …. Aber lest selbst.

Das Entrée

Am Abend der Veranstaltung hatten wir als Hotelgäste die Möglichkeit direkt an der improvisierten Einlasskontrolle vorbei uns auf der Treppe mit den anderen in die Schlange zu stellen. Bei den hochsommerlichen Temperaturen ein kleiner Vorgeschmack auf das was noch kam. Unsere Freunde mussten sich zunächst in die Schlange der Einlasskontrolle stellen, dort wurden sie aufgefordert pro Person nochmal 3,- nachzuzahlen, weil der Gutschein aus dem letzten Jahr ist. (Kleine Randnotiz, es war Corona und es fand keine Küchenparty statt), zusätzlich wurde im Backoffice nachgefragt, ob der Gutschein gültig ist. Alles in allem für unsere Gäste keine schöne Erfahrung.

Das Diner

Wir hatten in der Zwischenzeit einen Tisch direkt an der Tür zur Terrasse gefunden, der auch weit genug von der Musik weg war, die jetzt schon in einer Lautstärke spielte das mir fast der Appetit verging. Kurz danach fanden auch unsere Freunde den Weg durch alle Kontrollen zu uns. (Ich glaube ja, der Verantwortliche für das Einlassmanagement hat früher bei der Flughafensicherheit gearbeitet). Es war nun ca. 30 Minuten nach Einlass und es war sehr voll. Wir bestellten unsere Getränke bei dem wirklich sehr freundlichen Personal und die Damen gingen dann auf die erste Runde in die Küche. Das Essen war sehr lecker und zeugte von guter Handwerkskunst, wenn es auch nicht im Ansatz etwas mit Sterneküche zu tun hatte, aber da hatte ich die Erwartung vielleicht zu hoch angesetzt. Zur zweiten Runde sind dann wir Männer losgezogen und was ich dann in der Küche sah, assoziierte ich mit Gefängniskantinen aus Krimis, wie gesagt, nicht wegen dem Essen, sondern wegen dem Gewusel. Ein Alleinunterhalter spielte auch in der Küche und wer Küchen dieser Größe mit ihrer Vollverfliesung kennt, weiß das dies keine Akustik einer Elphi bietet. Die Köche die bei diesem Lärm ihren Dienst verrichten mussten, habe ich wirklich nicht beneidet.

Nachdem wir uns mehr oder minder durch die gut dimensionierten Portionen, die Raum für alle Gänge ließen, gearbeitet hatten wurde dann auch die Zwischentür zum anderen Teil des Restaurants aufgemacht in dem die zweite Kombo ihr Repertoire quer durch die Musikrichtungen feilbot, wurde es auch bei uns lauter. Spätestens als wir dann in der Schlagerfraktion angekommen waren, hieß es für uns den Abend zu beenden, denn diese Musikrichtung ist nicht unsere.

Fazit:

Wer es laut, voll und -mindestens im Sommer- stickig mag, der ist hier richtig. Das Essen ist geschmacklich und qualitativ sehr gut, hat aber nichts mit Sterneküche zu tun. Insgesamt hat die Veranstaltung für mich nur das Ziel das Haus/die Küche unter der Woche etwas mehr auszulasten. Mir scheint es aber in dieser Form einem 5 Sterne Superior Haus nicht angemessen. Da haben wir schon bei weniger Sternen besseres erlebt.